Sonntag, 10. Dezember 2017

Was machen eigentlich einige Ex-Lichtentaler




Vergangene Saison stieg bekanntlich die erste Mannschaft der Schachfreunde Lichtental aus der Landesliga Süd 1 ab. Die Folge: Gleich fünf gute Spieler wechselten zu anderen Vereinen. „Wir haben dies vor einem halben Jahr bedauert und bedauern dies noch heute, da ich denke, dass wieder beste Chancen gehabt hätten den Wiederaufstieg zu schaffen“, so SFL-Team-Captain Ferdinand Bäuerle. Hans Wiechert, Richard Huszar, Dr. Hermann Rückleben, Gyula Sviker und Oliver Kertesz seien außerdem stets zuverlässige Spieler gewesen, die ihr Bestes für den Baden-Badener Multi-Kulti-Club gegeben hätten. 

Blickt man in die Statistik des Badischen Schachverbandes bezüglich Spieleranmeldungen und Spielerabmeldungen, fällt auf, dass ein relativ geringer Prozentsatz den Verein wechselt. Die Gründe sich einem neuen Verein anzuschließen sind vielfältig, beispielsweise die Möglichkeit eine Klasse höher spielen zu können oder bedingt durch Wohnungsstandortwechsel sich einen näher gelegenen Verein zu suchen. Manche können auch Verlockungen anderen Clubs nicht wiederstehen.

„In meiner 45jährigen ‚Schachkarriere‘ habe ich auch schon fünf Stationen hinter mir“, gesteht Lichtentals 1. Vorsitzender, der anfangs für den Schachclub Pforzheim, dann für den SC Ersingen und später für die Vimbis, den SC Durmersheim und Slavia Karlsruhe ans Brett ging. Man müsse manchmal halt im Leben neue Weichen stellen bis man am Ziel ist, wie er, der nun seit sieben Jahren bei den Schachfreunden Lichtental sein Zuhause gefunden hat und dort bis zum letzten Zug bleiben will.

Ehrgeizige Ziele hingegen haben noch Richard Huszar und Hans Wiechert. Während der 25jährige Ungar wohl mit dem SC Ötigheim kommende Saison in die Verbandsliga Süd aufsteigt – es sei denn man leistet sich nochmals ein Risikospiel wie aktuell gegen die Vimbis – hofft FM Wiechert mit der SGR Kuppenheim längerfristig mal wieder Oberligaluft zu schnuppern. Oliver Kertesz scheint sich beim SC Iffezheim wohlzufühlen, da die Renndörfler neben einem schönen Spiellokal auch regelmäßige Vereinsabende anbieten. Tja, und Hermann Rückleben schätzt es einen Club in der Nähe seiner in Gernsbach wohnenden Lebensgefährtin zu haben. Keinem neuen Verein hat sich Gyula Sviker angeschlossen, der einfach mal eine Pause machen will.

Besonders herb in den letzten zwei Jahren sei der Wechsel von Andrej Sokerin gewesen, der in der Saison 2015/2016 maßgeblichen Anteil hatte, dass die Kurstädter Vizemeister in der Landesliga wurden. Man erinnert sich am Brahmsplatz aber auch gerne an Martin Faust, Rolf Hoppenworth sowie den Ungarn Gabor Foragasi, die damals (ab 2012) für den Aufschwung eines der kleinsten Schachvereine Deutschlands sorgten.

„So paradox es klingen mag, bekanntlich haben manche Dinge auch eine gute Seite“, so die SFL-Vorstandschaft.  Zum einen in finanzieller Hinsicht mit Blick auf die geringere Beitragszahlung an der BSV, zum anderen durch nur noch eine Mannschaft stets vollzählig antreten zu können und man sich Überlegungen in Bezug auf Rotation zwischen zwei Teams ersparen kann. Verbessert habe sich zudem die Einsatzbereitschaft der Akteure, so konnte man erstmals seit Jahren drei Verbandsrundenspiele mit nur 11 Spieler bestreiten statt wie in zurückliegenden Saisons eine vermeintliche ‚Wundertüte‘ auspacken zu müssen. Man sei auf einem guten Weg der Konsolidierung, gibt sich der SFL-Team-Captain abschließend zuversichtlich. 

Dass waren noch Zeiten und übrigens noch gar nicht so lange her: Die beiden Ungarn Gyuri Kerezstes, Richard Huszar und der ungarisch sprechende Oliver Kertesz bei der Analyse im Vereinslokal der Schachfreunde Lichtental.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen